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28.09.2018

VDC erstellt Whitepaper zum Thema „Eye Tracking“

Das Virtual Dimension Center (VDC) Fellbach hat den Stand der Technik sowie die Marktsituation und Anwendungsgebiete des Technologiefelds „Eye Tracking“ erarbeitet und in einem Whitepaper zusammengestellt.

Eye Tracking ist ein Sammelbegriff für Verfahren zur Ermittlung der Blickrichtung bzw. des Blickpunkts von Personen und ermöglicht Aussagen darüber, welche Medieninhalte vom Betrachter wie lange und in welcher Reihenfolge betrachtet werden. Die Erfassung von Blickrichtung/-punkt eines Betrachters  ist für vielerlei Anwendungen von Interesse, da eine Beziehung zwischen den Augenbewegungen des Menschen und den kognitiven Prozessen hergestellt werden kann. Augenbewegungen reflektieren die Perzeption und Verarbeitung von Informationen und geben beispielsweise Aufschluss darüber, welcher Position zu welchem Zeitpunkt Aufmerksamkeit und somit Interesse entgegengebracht wird. In den letzten Jahrzehnten wurden verschiedene technische Verfahren zur Blickregistrierung des menschlichen Auges entwickelt.

Das erstellte Whitepaper gibt einen Überblick zu Eye-Tracking-Systemen, Anwendungsmöglichkeiten und der derzeitigen Marktsituation

Der Eye-Tracking Markt ist ein dynamisch wachsender Markt, der nach einer Studie des Grand View Research, Inc. bis zum Jahr 2025 ein Marktvolumen von 1,75 Mrd $ erreichen soll. Externe Eye-Tracking-Systeme nehmen dabei die Rolle der wichtigsten Bauform ein. Sie ermöglichen die Durchführung berührungsloser Messungen, wodurch sich der Proband in einem gewissen Bewegungsradius frei bewegen kann. Weitere Bauarten sind raumfeste Installationssysteme, bei denen der Kopf der Testperson in einem fest installierten Gerät fixiert wird und mobile Systeme, welche die Eye-Tracking-Technologie in Brillengestellen oder ähnlichem integrieren. Hinischtlich der Messverfahren kann unterschieden werden zwischen der Kontaktlinsenmethode, der elektrischen Potenzialmessung und optischen Verfahren. Die beiden erst genannten Verfahren haben heute kaum eine praktische Bedeutung mehr am Markt. Eye Tracking geschieht heute zumeist mithilfe optischer Methoden. Die Okulographie und die Pupillenzentrum-Cornea-Reflektion sind dabei die dominierenden Verfahren. Eye Tracking hat sich in den letzten Jahren insbesondere auf zwei Gebieten etabliert: Zum einen wird in der Marktforschung die Aufmerksamkeit von Konsumenten und ihre spontane Reaktion auf Werbebotschaften gemessen. Zum anderen wird die Technologie in Head-Mounted Displays (HMDs) und Datenbrillen eingesetzt, um Medieninhalte effizient einblenden zu können. Auch andere Anwendungsfelder, wie Usability, Medizin und Erziehungswissenschaften spielen bei der weiteren Entwicklung von Eye-Tracking-Systemen eine wichtige Rolle.

Das VDC-Whitepaper wurde gemeinsam mit dem schwedischen Partnernetzwerk Visual Sweden im Rahmen des vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projekts „Baltic Virtual“ erstellt. Das Projekt Baltic Virtual, welches dem Programm BSR Innovation Express zugeordnet wird, soll die Kooperation und den Austausch mit dem BSR-Raum, im Bereich des Virtual Engineering etablieren und somit die Internationalisierung von KMUs fördern. Neben gemeinsamen Markt- und Technologieerkundungsreisen und Deutsch-Schwedischen Matchmaking-Aktivitäten findet ein fachlicher Austausch u.a. in Form von Kooperationsstudien zu gemeinsamen Kompetenzfeldern statt. Visual Sweden weißt hohe Kompetenzen im Bereich der Visualisierung und Bildverarbeitung auf und zählt einige Unternehmen, die im Eye Tracking Umfeld tätig sind, zu ihrem Netzwerk. Schweden gilt – insbesondere im Hinblick auf das Unternehmen Tobii AB - als wichtiger Markt im Bezug auf Tracking-Technologien.

Das Whitepaper kann auf der Webseite des VDC kostenlos heruntergeladen werden:
www.vdc-fellbach.de/wissen/fachinformationen/whitepaper/

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